Nun bin ich also bei der Deutschen Einzelmeisterschaft nach 2002 zum zweiten Male Vizemeister geworden. Diesmal war der Rückstand zum Ersten aber nicht nur 1 Punkt, was seinerzeit sehr weh tat, sondern deren 25.
Dennoch trauere ich 2 Eigenfehlern nach, die ich Euch kurz präsentieren möchte.
In der ersten Runde war ich wohl noch nicht so ganz fit. 4:30 Uhr aufstehen, dann die Fahrt von 3 Stunden usw. Mitte der Runde spiele ich mein Pflichtsolo. In meinem Bubensolo mit Reansage verfügt die Kontrapartei nach 8 Stichen über 83 Augen. Karo war noch nicht gespielt. Ich sitze an Pos. 3 mit folgenden Restkarten.
Vor mir liegt Karo 9 und Karo Dame. Ich Schlauberger denke jetzt, die schonen doch ihre Karo 10, so dass Spieler 4 meinen Karo König nur mit dem AS mitnehmen kann. Und wenn er dazu keine Lust hat, bleiben sie unter 90. Also lege ich meinen König, der mit der 10 mitgenommen wird, worauf mein As abgeholt wird. 18 Punkte Unterschied sind bitter.
Nachdem ich am Abend früh schlafen gegangen war, war ich am 2.Tag wesentlich wachsamer. Dennoch bin ich ein Mal in eine Konzentrationslücke gefallen.
In Runde 5 hatte ich in einem Normalspiel ohne Ansage nach 10 Stichen mit meinem Partner 107 Augen liegen. Ich habe Ausspiel und hatte auf der Hand:
Meiner Meinung nach war die andere Dulle schon wech, so dass es für mich nur darum ging, einen gegerischen Charly zu verhindern. Deswegen griff ich zum Pik Buben, der an Position 4 mit dem Kreuz Buben mitgenommen wird, worauf dessen Dulle meine Dulle abgeholt hat. Da hab ich nicht schlecht gestaunt, und mein Partner auch nicht. Ich sagte noch: "Wenigstens hab ich Charly verhindert". Na gut, das waren verlorene 3 Punkte. Das Verrückte ist, dass ich diese Runde mit +83 abgeschlossen habe, getreu nach dem Motto: Das Glück ist mit den Dummen.
Dennoch bin ich der Meinung, dass 2 Aussetzter in 192 Spielen gerade noch vertretbar sind. Und der Rückstand war am Ende doch größer als die hier vorgestellten 21 durch Eigenfehler verloreren Punkte. Deswegen überwiegt bei mir in diesem Jahr die Freude über den erreichten Platz im Gegensatz zu 2002, wo ich doch dem verpassten Titel erheblich mehr nachgetrauert habe.
Siegerehrung bei den Deutschen Einzelmeisterschaft im Doppelkopf: Dirk Weber (2. Platz), Jürgen Hartmann (1. Platz) und Hans-Peter Gompf (3. Platz) Foto: Alex Bonsendorf
Auch von mir Gratulation Nur eine Frage zu dem Klops, wo Du Dir die abholen läßt. Passiert Dir dann auch, was man hier manchmal auf der Plattform erlebt, dass da ein riesiger Aufschrei kommt 'Quali-Niveau' usw. oder nehmen diese leistungsorientierten rl-Spieler das mit einer gewissen Gelassenheit und in dem Wissen, dass jeder mal ein Konzentrationsloch hat? Oder ist das dann Deiner Reputation in dem Kreis geschuldet, dass Du Dir keine Ausbrüche anhören musst?
Ich glaube nämlich, dass dieses anonyme Spielen auf der Online-Plattform dazu führt, dass sich so mancher austobt, der es sich in rl nicht trauen würde, da er dort das Echo dann nicht verträgt.
PS: Die Urkunden hätte man ja wenigstens noch in Alte, Blaue und Herz-Dame unterscheiden können, um die Ränge zu dokumentieren
Ein bisschen schade finde ich es dieses Thema in der Mülltonne zu finden. Kannst Du nicht zur DM in der Rubrik DDV etwas schreiben? Wäre klasse.
Grüße
Micha
----------------------------------------------------- Re vor Aufspiel bedeutet nur DoppelDulle wenn anschließend Trumpfvoller oder eine schwarze Dame folgt. Re mit zögern ist die große Abfrage auf 2te Dulle, Re mit FehlAs heißt nur Finger von meinem As, Partner
@Micha. Sry, ich kämpfe mich erst nach und nach durch die Themen, bin jetzt auf diese Mülltonne gestoßen und dachte, meine Aussetzer wären hier gut platziert. Aber klar: Wenn ich dieses Forum nach und nach weiter durchforste, finde ich vielleicht Themenstränge, wo ein passender Beitrag zur DEM angesagt wäre.
@Alpha Der Umgangston beim realen Doko ist in der Regel (Ausnahmen bestätigen ausdrücklich diese Regel) angenehmer als beim online-doko. Das liegt mit Sicherheit an der Anonymität im Netz, die die ein oder andere Hemmschwelle nimmt.