Aufspiel als Nicht-Hochzeiter ----¬----------------------- Was tun, wenn eine Hochzeit gemeldet wird und wir haben Aufspiel? Antwort: Vieles beachten! 4.5.2.1) a) Wir haben eh schon ein strammes Kontra/haben mindestens 1 Dulle Da ist eine Verstärkung durch 2 Kreuz Damen nicht zu verachten! Eine Dulle erleichtert uns das Mitgehen ungemein, selbst ein gutes As ist da nur 2. Wahl. Manche sagen: Ich spiele das As, denn im Verlustfall bin ich ja ein starker Kontramann dagegen und das gibt ja auch viele Punkte. Zur Not führen Sie auch zur Not noch entsprechende Beispiele an, wo sie eine Hochzeit so böse geknackt haben. Tja, und die unzähligen Fälle, in denen das Re sich behaupten konnte, sind unter den Tisch gebügelt. Schauen wir mal näher hin: Ein gutes Kontrablatt enthält so 8 Trumpf, davon allermindestens eine Dulle, eine Pik Dame und eine Herz Dame. Eine Farbe frei und eine mit As sind auch Voraussetzung. Dem gegenüber stehen wiederum Dulle, Pik- und Herzdame; verteilt auf einen Mitspieler und zwei Gegner. Die Wahrscheinlichkeit, daß der Partner ebenfalls etwas Gutes an Trumpf zu bieten hat ist nicht so dolle hoch, wie man sieht. Anders, wenn 2 Kreuzdamen auf der HabenSeite stehen: eigentlich ist nur eine Dulle zu fürchten, alle anderen Damen werden ja gehalten (soll heißen, kann man überstechen im Bedarfsfall). Das sollte schon Grund genug sein, mit der Dulle einzusteigen. Ganz abgesehen von den besseren Möglichkeiten zum Absagen. Übrigens: Liegt die eigene Dulle auf dem Tisch, kann der Hochzeiter, sobald der Stich durch ist, mit einem sofortigen Re den Besitz der 2. Dulle anzeigen. Das Re ist da immer gerechtfertigt. Zu einem Sonderfall des Dullenbesitzes: Genau, wir haben alle beide! Und am Besten noch einen Karovollen. Jubel! Denn jetzt zeigen wir dem Hochzeiter erst mal unsere Mitgift: soll heißen wir spielen natürlich NICHT unsere Dulle auf, sondern - den Karovollen (Voraus gesetzt, der Hochzeiter ist ein zumindest etwas erfahrener Spieler!!). Der wird nämlich den Vollen kompromißlos festhalten, so er neben den Kreuzdamen noch einen Stehtrumpf hat, den durch Ausspiel zeigen, um dann im 3. Stich erst klein Trumpf oder seinerseits einen Karo-Vollen zur Doppeldulle zu schicken. Was ist passiert: Jeder Re-Mann weiß, mein Partner hat noch mindestens einen Stehtrumpf (1 Dulle, 1 Kreuzdame); 3 Trumpfrunden haben 12 von 26 Trümpfen abgeräumt. Von den 14 restlichen sind 2 bekannt, bleiben noch 12. Davon können wir unsere weiteren Trümpfe (die Dulle natürlich
nicht zum zweiten mal mitzählen bitte!) abziehen. Angenommen, es seien noch 4 Stück. Bleiben 8 Trumpf übrig, verteilt auf drei Spieler. Im Schnitt also 2-3 je Nase. Wir können aber noch 2 Runden ziehen!
Das sieht doch wahrlich nicht schlecht aus. Der Rest geht schnell: Haben wir keine guten Asse, spielen wir kommentarlos klein Trumpf. Haben wir gute Asse, spielen wir mit Re klein Trumpf. Daran sieht der Hochzeiter, was er noch von uns erwarten kann. Er seinerseits sieht auch, nach dem Stich, ob er noch mal sicher an den Stich kommt. Wenn ja, wiederholt sich das Spiel wie einen Abschnitt höher beschrieben. (Wir wären also schon bei RE 60) Das soll zunächst genügen als Nachweis, daß es in der Regel gut ist, mit der Dulle in eine Hochzeit einzusteigen, bzw. was man mit 2 Dullen am besten anstellen kann! 4.5.2.2) b)Wir haben keine Dulle, aber As(se) Nun, hier wird wohl jeder das beste As versuchen, schwarz vor rot bei vergleichbarer Länge wohlgemerkt. Ansonsten bleibt nur Daumendrücken für das angezogene As..
Zitat:Der Rest geht schnell: Haben wir keine guten Asse, spielen wir kommentarlos klein Trumpf. Haben wir gute Asse, spielen wir mit Re klein Trumpf. Daran sieht der Hochzeiter, was er noch von uns erwarten kann. Er seinerseits sieht auch, nach dem Stich, ob er noch mal sicher an den Stich kommt. Wenn ja, wiederholt sich das Spiel wie einen Abschnitt höher beschrieben. (Wir wären also schon bei RE 60) Das soll zunächst genügen als Nachweis, daß es in der Regel gut ist, mit der Dulle in eine Hochzeit einzusteigen, bzw. was man mit 2 Dullen am besten anstellen kann!
Warum sollte ich als Partner des Hochzeiters, wenn ich gute Asse habe, mit Re klein Trumpf spielen. Dachte man spielt eher die Asse aus, um sie anzuzeigen. Ist der kleine Trumpf hier eine Signalkarte für ein gutes AS?
Da kann ich wirklich wenig raten, viele spielen einfach Herz, dann ergeben sie sich in ihr Schicksal, Viktor empfiehlt die lange Farbe.
Beides gibt dem Stichgewinner schon die Sicherheit in der vielleicht für ihn kritischen Farbe Augen im Sack zu haben.
Ich spiele wie Du hier meist Trumpf, das erzeugt bei Re wohl die meiste Unsicherheit, die Fehl sind komplett ungeklärt und in Trumpf is ziemlich alles offen. Es birgt aber auch die Gefahr, daß sich 2 trumpfstarke zusammenfinden, wenn DD an einer Stelle ausgeteilt is, DD beim Hochzeiter öffnet immerhin die Chance doch noch mit ner Blauen mitzugehen. Selbst mit einer Dulle beim Hochzeiter kommt es oft zu Missverständnissen, die man sich zunutze machen kann, Dullen auf die Mitbewerber verteilt eröffnen die meisten Chancen im Gegenspiel.
Als allgemein gültig möchte ich meine Sichtweise aber nicht bezeichnen.
Wichtig is, keinen Trumpfvollen vorzuspielen, das wäre ein Konventionsbruch. Es gibt ja Leute die meinen jeder Trumpf würde DD anzeigen. Das sind allerdings Egomanen die anderen nicht zugestehen wollen, ihre Idee vom Spiel umzusetzen. Darum sind Konventionen so ausgelegt, daß die Anwendung logisch der entsprechenden Partei zugeordnet werden können.