Dabei bot sich in Kreuz das korrekte Re- Nachspiel an.
Die Unsitte ist noch immer so stark verbreitet, daß ich mit diesem Spiel die Folgen anschaulich machen will. Die stille Abfrage entzaubert das Spiel von Re sofort und man ist im Anschluss praktisch wehrlos. Dagegen landet ein Kreuznachspiel richtig, in Herz entsorgt man den Piksingle spekulativ, da ein Re wohl eher nicht gefunden wird und auch der hinten sitzende Spieler als Partner möglich ist.
Generell gilt es wird gespielt was nützt, Trumpf müsste da schon so stark sein, daß es auch zur Ansage reicht. Ansonsten kann Fehl für die Position nützen oder eben eben das Nachspiel der Farbe mit 3 Vollen im ersten Lauf.
Diese Aussage finde ich so (zumindest für dieses Spiel) nicht zutreffend.
Mit dem Nachspiel eines 31er Stiches oute ich mich als Remann. Die Aussagekraft hinsichtlich des Zustandekommens dieses Stiches und der Folgerung, dass der Repartner tendenziell frei ist, ist bei zwei eigenen kleinen Kreuz gleich Null.
Meine Grundannahme: Ich kenne nurnoch einen Top-Spieler, der nicht ausgleicht. Somit lege ich Ausgleichsschmierung als Grundvorraussetzung fest.
Bei diesem Kreuzstich gibt es nur 2 Kreuzverteilungen: 2-2-1 (zu 2/3) und 3-1-1 zu (1/3). Bei 2-2-1 legen zwei Positionen zwangsläufig. Die 1 legt zwangsläufig und Ass-x ebenfalls. Bei der anderen zwei kann man nun raten, ob es sich um einen Kontramann an Pos. 2 handelt, der aus 10-K Stellung schmiert, oder um einen Remann, der an Pos. 4 die 9 aus der K-9 Stellung legt. Ich lege übrigens selbst als Kontramann an Pos. 4 bei schon 2 10er die 9. Bei 3-1-1 ist alles zwangsläufig. Der 3 an Pos. 2 legt aus der Mitte und die beiden anderen bedienen.
Eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, meinen P durch einen Viel- bzw. Wenigaugennachspiel zu erreichen, erhalte ich nur, wenn ich selber nur Ass klein in einer Farbe halte.
Aus diesem Grund spiele nur sehr ungern Farben bei ungeklärter Partnerschaft nach.
Ich finde Trumpf als Re-outing spielbar, zumal ich mit 8 Trumpf über eine ausreichende Länge verfüge. Karo9 mit Re wäre knapp, aber noch vertretbar. Wenn der P nur eine nackte Alte hat, und dann noch schlecht spielt (im 6. Stich muss natürlich die auf den Tisch und danach Trumpf), dann kann so ein Spiel auch verloren gehen.
Bei mir gilt eher die Schmierregel: Aus 2 Karten „ehrlich“ Aus 3 Karten aus der Mitte Aus 4 Karten: als Re den zweitkleinsten, als Kontra den zweithöchsten
Ausnahmen mache ich eig nur, wenn akute Doko-Gefahr (ggf für den Zweitlauf) besteht. Bspw an 4 lege ich als Re Mann auf A99 jetzt aus 10 K die 10 Oder an 3 auf A10 lege ich als Kontrist jetzt aus 10x nicht die 10. Dagegen bleibe ich auf A10K mit 10 und 9 als Kontrist an 4 ehrlich und schmiere die 10, weil ich nach wie vor glaube, dass man gerade als Kontrist häufig nur mit dem Aufspieler gewinnen kann.
Wichtig ist für mich weiterhin zu schauen, wer welche Karte legt. 25 oder 25 kann ein himmelweiter Unterschied sein Ein A10K9 Stich ist für mich was völlig anderes als ein A9K10 Stich. Im ersten Fall sitzt ein Kontra Partner eben eher an 2 und ein Re Partner eher an 4, im zweiten Fall sieht es dann andersrum aus... Habe ich z.B eine unauffällige Re oder Kontra Karte mit 6 Tr und Ax, xx, xx in Fehl würde ich nach einem 25er Stich mit A10K9 diese Farbe als Re Mann nachspielen, bevor ich Pos 2 mit einem tollen Anspiel versorge. Als Kontrist würde ich Pos 2 natürlich in der anderen schwarzen Farbe anspielen.
Grundsätzlich nutze ich auch sehr gerne Viel- bzw Wenigaugennachspiele zum Outing und glaube auch weiterhin, dass man damit häufiger den Partner erreicht als mit dem Blindschub einer weiteren Farbe.
Im obigen Beispiel mit 10,10, 9 kann man neben Kr natürlich auch gut Tr nachspielen. An 2 wird tendenziell ein Kontrist sitzen, an 3 sitzt entweder A10 oder die 10 ist blank. 4 betreibt häufig Schadensbegrenzung.
Ich hätte da auch noch ein Spiel beizusteuern. https://www.online-doppelkopf.com/olmiview/73.602.393 Ich bin Spieler 2 und hätte es natürlich gern gesehen, wenn ich in einer schwarzen Farbe angeschoben werde, aber wie kann ich das meinem Partner mitteilen? Wenn ich vor dem zweiten Aufpsiel RE sage, fordere ich ja eigentlich Trumpf, also das Gegenteil von dem was ich sehen möchte. Ich verspreche ja auch mehr als mein Blatt halten kann und möchte auf alle Fälle vermeiden, dass mein Partner womöglich k9 sagt. Also, was tun? Und welche Karte hättet Ihr an meiner Stelle auf den angespielten gelegt? War mir nicht sicher, ob meine richtig war.
Aber, da wir nun schon einmal dabei sind: Mit welchem Blatt würdet Ihr Tr aufspielen? Ich mein jetzt nicht die Omma mit 5 Tr von oben, sondern eher so Blätter, mit denen man erst einmal vom Stich muss. Also, was ist Eurer Meinung nach die Mindestvoraussetzung für Trumpf bei unbekannter Partnerschaft?
Es ist das Schicksal auf das Nachspiel angewiesen zu sein, wenn man selbst kein Aufspiel hat und kann den eigentlichen Wert des eigenen Blattes erst danach bestimmen. Mir geht es auch oft so wenn ich mit gutem Kontrablatt an 4 sitze und vom wahrscheinlichen Partner Fehl geschoben wird.
Hier war Trumpf wirklich nach dem überholten Motto gespielt und so richtig falsch. Zur Frage wann man Trumpf aufspielen kann gilt die Regel, es wird gespielt was nützt. Das kann bei Trumpflänge mit ner Chicane oder Dulle mit Damen durchaus Trumpf sein, mit eigenem eingetüteten Fehllauf gehört dann aber praktisch immer ein Re dazu. Ohne diese Voraussetzungen schlägt der Vorteil der stillen Abfrage gnadenlos durch.
Ganz anders sehe ich das übrigens als Kontra aber das ist ein anderes Thema und da habe ich auch ein Alleinstellungsmerkmal.
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Offline
Micha
auf den Tisch und danach Trumpf), dann kann so ein Spiel auch verloren gehen.
gelegt? War mir nicht sicher, ob meine 
richtig war.
Eva
