Leider ist die Frequenz der Beiträge hier ja etwas abgeschlafft. Ich will aber trotzdem mal versuchen, in diesem Forum ein Thema zu diskutieren, das von allegemeinem Interesse sein dürfte. Ich selber tu mich nämlich sehr schwer im Sologegenspiel.´ Ich weiß z.B. nur selten, wann ich ein Kontra geben sollte. Beim Assesolo geht es ja noch so halbwegs, bei Trumpfsoli kann ich es vielleicht auch noch so einigermaßen einschätzen. So richtig schwer finde ich es aber bei Damen- oder noch mehr bei Bubensoli. Habt Ihr ein paar brauchbare Kriterien, die einem ein halbwegs seriöses Ko ermöglichen? Ein paar Leitlinien hab ich natürlich selber auch, z.B:
- Ein Trumpfsolo spielt man in der Regel nur bei einem Blatt, das auch im Normalspiel ordentlich wäre. Da wird der Solist wohl vom eigenen Sieg meist überzeugt sein, deshalb sollte man sich ein Kontra gut überlegen. Für ein Trumpfsolo in Karo gilt das natürlich erst recht. - Für ein Damensolo gilt das ebenso. - Ein Assesolo kann auch als Abwehrsolo gedacht sein, vor allem, wenn man selber ein gutes Normalspielblatt hält und/oder vom Solisten kein RE kommt. - Hab ich 4 Buben (oder Damen) dagegen ist es IMMER ein Kontra.
Aber nun: Was mach ich als Gegenspieler im Bubensolo mit 3 Buben ohne den Alten und ohne Asse. Oder was ist bei einem Damensolo? Oder beim Trumpfolo mit 7 kleinen Trümpfen. Welche Position ist die beste? Und natürlich interessiert mich auch der Spielverlauf. Wann schmiere ich eine Zehn (oder gar das Ass), wann besteht die Hoffnung, damit stechen zu können, weshalb ich diese Karte zurückhalten sollte.
Ich würde mich freuen, wenn eine Diskussion in Gang kommt und ich von Euren Tipps ein wenig profitieren kann.
Das Hauptproblem beim Sologegenspiel sind die Partner, die sicher nicht auf Deinen Spielplan eingehen.
Ein wichtiges Kriterium ist die Sitzposition, hinter dem Solisten kann man einbeziehen ob ein Re gesagt wurde. Trotzdem schlagen fast alle mit einem mehr oder weniger zulässigen As auf wenn der Solist hinten sitzt und Du darfst dann oft in der 2ten geöffneten Farbe vorm Solisten ansagen und Dir den Frust der Partner anhören wenn der Solist hinten mit nem Re sticht und noch die K9 hinterher schiebt.
Gründe für Ansagen sind Trumpfstärke bei Bildern, Stopper in der offensichtlich wichtigen Farbe des Solisten, da gehören die Ansagen zu dem Zeitpunkt der diese Stärken offensichtlich macht. Eventuell spielt dann kein Partner diese Farbe vor Dir an und setzt dich in Zugzwang.
Ein Grund für eine Ansage bleibt bei mir trotz einiger Gegenschüsse das verhindern von billigen Verreckern, einen Solisten mit 3 Nassen davon kommen lassen ist für mich schlimmer als 5 Nasse für das verlorene Gegenspiel samt Gegenschuss.
Sologegenspiel ist die Königsdisziplin beim Doko. Es ist sehr schwierig, allgemeingültige Spielweisen aufzustellen. Was bei den einen Solo gut ist, ist beim anderen Solo Gift.
Erfahrungen, die ich gemacht habe (Sie unterliegen natürlich auch der subjektiven Wahrnehmung)
- je schwächer der Tisch, um so stärker die Soli - Bildersoli die gegen 3 laufen sind zu 75-80% verloren - ich ziehe einen guten Angriff der potentiellen Positionsverbesserung vor - FL mit Aufspiel und ich halte den Stopper in der langen Farbe, so ist da Ko Pflicht - von Prinzips Kontras wegen kein Re halte ich gar nichts
Ansonsten einfach mal ein paar Soli raussuchen und ich würde dir meine Betrachtungsweise zum Gegenspiel sagen.