Zunächst fiel mir die Annahme auf, daß keine Abfrage auf DoppelDulle schließen ließ. Dazu gleich, nein Snake, gerade das Fehlen von üblichen Spielzügen beschreibt die Schwächen im Blatt. Hier wurde beschrieben, Kontra auf die 3 Asse, Dulle nicht vorhanden, Warnung vor weiteren Absagen.
Dann der übliche Verriss, natürlich kann man mit diesem Blatt kein Kontra sagen, das sieht doch jeder, der Übeltäter wurde trotz anonymer Darstellung ermittelt, da ich es diesmal nicht war, wurde nach Entschuldigungen für diese unglaubliche Spielweise gesucht.
Nun möchte ich mir das Spiel mal nicht durch die Hassbrille ansehen. War Kontra wirklich so falsch?
Die Ausgangssituation, 3 lauffähige Aufspielasse, damit lässt sich die Augen fast erspielen die man für eine Erstansage bringen muss. Zumindest stellen sie für den Partner eine Ansagebremse dar, der kann selbst mit einer Bombentrumpfkarte nicht gegen die Asse ansagen. Schon darum sind 3 Asse immer eine Überlegung wert ob eine Ansage nicht sinnvoll ist. Eine Gegenansage befürchte ich nicht mit über 60 Augen im Haben.
Jetzt sehen wir uns den gespielten ersten Stich an . Welchen Eindruck vermittelt der? Richtig, die 9nen kommen tendenziell von Re, der Partner sitzt gegenüber und kann nach Abspiel der Asse anschließend in die nachgespielte schmieren, das funktioniert aber nur wenn bekannt ist von welcher Partei diese 10 nachgespielt wird, also eine Ansage die den Erwartungswert in den Gewinnbereich erhöht, geht es auf liegen beim Aufspieler nach 4 Stichen etwa 100 Augen!!
Wenn das Kontra aufgrund der 3 Stiche etwas gewagt erscheint ist es für mich nach dem Piklauf schon zwingend und ermöglicht erst den Spielgewinn.
Das jetzt beide 2ten schwarzen Läufe quer liegen war zum Ansagezeitpunkt nicht ersichtlich, die Annahme über das Vorhandensein von 2 Dullen gelinde gesagt falsch. Das wollte der Spieler seinem Partner für die Absage wohl mitteilen, für Sensibelchen sollte man da wohl andere Worte wählen, oder es gleich lassen. Auf fruchtbaren Boden wird da eine Bemerkung wohl auch in 20 Jahren nicht fallen.
Ich habe da mal 2 Beispiele aus meinem gestrigen Spieltag.
Hätte ich ohne Ansage den Abwurf in mein bekommen? Hier hat die Ansage den Spielgewinn erst ermöglicht, 4 Gute statt mindestens einen Miesen rechnet sich auch über viele gleichgelagerte Spiele.
Ja, Ja, hätte, hätte, die süße Frucht, Deine Partnerin in erstbenanntem Spiel von gestern, die Kreuz 10 geschmiert satt die 9, Sack zu, locker Gewinn.
Wurde mir mal vor Jahren erklärt, KO hat eh weniger Chancen, also rein damit was „du“ hast. Guck Dich doch um auch in der KL, mindestens 20% die das KO schmieren nicht praktizieren. Habe ich z.B. eine Fehl 9 und eine 10, fliegt bei mir die 10, allerdings bei 3 Fehl, z. B. 9, König, 10, wähle ich auch schon mal den König. Frage mich aber bitte nicht warum
Wo bleiben sie – die Übungstische? Im Archiv liegen tausende von optimal erspielter Spiele. Pro Monat jeweils ca. 100 davon einstellen zur Übung (ohne Wertung) und jeder Spieler kann dann auch noch gute Vergleiche ziehen.
Nach meiner Meinung, das spielerische Niveau sinkt immer mehr, irgendwas müsste geschehen, wir bei OD versinken im Mittelmaß.
Warum nicht die Punkte der Listenliga im Ligasystem gutschreiben. Die Nachfrage würde bestimmt wachsen. Für mich bringen spielerisch 24 Spiele am Listentisch mehr, als stundenlanges gedümpel mit unruhiger hoppserei in der Liga. Aber lieber wird am Outfit rumgebastelt, oder Sternchen verteilt, mmh
Gruß zuppelles
Um glücklich zu sein, muss man das Gute im Schlechten sehen und das Schlechte im Guten übersehen.
Jetzt sehen wir uns den gespielten ersten Stich an . Welchen Eindruck vermittelt der?
Ich sehe da etwas ganz anderes. Das geschmierte sitzt blank. Das könnte der Kontramann sein, muss aber nicht. Wenn es der Remann ist, ist dieser und der Kontramann frei, da er nur ne 9 spendiert hat. Bleibt die Frage, wer von beiden kontra ist. Der Kreuzstich bringt keine richtige Antwort. Auch Herz nicht. Zum 4. Stich hätte ich Pik 10 statt Herz nachgespielt, wenn ich weiss das Kontra hinten sitzt. Das lockt evtl. eine Dulle.
Zitat von Rolf Block Ich sehe da etwas ganz anderes. Das geschmierte sitzt blank. Das könnte der Kontramann sein, muss aber nicht. Wenn es der Remann ist, ist dieser und der Kontramann frei, da er nur ne 9 spendiert hat. Bleibt die Frage, wer von beiden kontra ist.
Hallo Rolf,
natürlich ist es Spekulation, das es sich auch anders verhalten kann sehen wir ja in diesem Spiel. Es geht ja darum in diesem Spiel die Gewinnchance überhaupt zu eröffnen, gehört das As zu Re wird es vermutlich zu einer Ansage der Re- Partei kommen, die kostet dieselben Punkte.
Nur das Spiel zu verlieren weil man vom Partner in Pik abgestochen wird ist ärgerlich und unnötig.
Zitat von SQ03Hallo Micha und Rolf! Betreffen eure Meinungen noch das gleiche Spiel am Anfang der Thraeds. Pik As Abwurf paßt ja. Aber wo sticht der Partner Pik in dem Spiel?
Hallo Udo,
das ist ja nicht abgeworfen, sondern erzwungen, der Inhaber ist also im 2ten Piklauf frei in der Farbe. Wenn jetzt alle sauber spielen bedeuten die beiden 9nen im ersten Piklauf, daß sie von Releuten gelegt wurden. Diese Einschätzung ist eigentlich sehr belastbar, da ja ein Blankbeileger schon identifiziert ist, da sollten eigentlich nicht 2 Spieler zu der gelegten Karte gezwungen sein.
So stellt sich die Kartenverteilung für den Aufspieler vor der Kontransage dar, daß hinterher alles anders kam passiert halt.
Mit dem Olmiviewer kannst Du das prima nachvollziehen, spiel nur den ersten Stich ab, sieh Dir die gelegten Karten an und zieh Schlüsse aus diesem Stich und Deinen verbliebenen Karten. Was die anderen noch auf der Hand halten wusste der Aufspieler zum Zeitpunkt der Ansage noch nicht.
Mir ist übrigens ein interessantes Detail aufgefallen, das die Konstellation mit dem vermutlich erzwungenen PartnerAs und der Nachspielmöglichkeit erst im Ansagezeitraum ermöglichte. Ob es bewusst so gespielt wurde weiß ich nicht, vielleicht klärt sich das ja noch auf.
Normalerweise spielt man, bei gleicher Farblänge der schwarzen Asse, die Farbe zuerst in der man weniger Augen hält um möglichst viele Augen zuerst aus den Mitspielern rauszuquetschen, das wurde hier andersrum gehandled, sodaß die im Ansagezeitraum zur wahrscheinlichen Standkarte wurde.
Dieser Aspekt kann auch in trumpfstärkeren Aufspielblättern mal ein bedenkenswerter Aspekt sein, ich schau mal wie ich diese Erkenntnis in mein Spiel einbaue.
Hab alles brav gelesen, jetzt ist mir aber ganz schwindelig im Kopf . Über Nacht lasse ich die umfangreiche Info einfach mal sacken, morgen in aller frische lese ich nochmals . Vermutlich wird das wenig nützen, aber Versuch macht klug ^^.
Gruß zuppelles
Um glücklich zu sein, muss man das Gute im Schlechten sehen und das Schlechte im Guten übersehen.
Zitat von zuppellesÜber Nacht lasse ich die umfangreiche Info einfach mal sacken, morgen in aller frische lese ich nochmals .
Damit hast Du vielen etwas voraus, den Titel habe ich gewählt weil an anderer Stelle sich nicht einer Gedanken zu dem Spiel gemacht hat.
Du wirst sicher nicht plötzlich Dein Spiel auf Ansagen mit 4 Trumpf umstellen, das erfordert ein gesamtes umkrempeln der Spieleinstellung, der Erfolg einer solchen Spielweise kommt nur bei konsequentem ...äh Arschbackenzusammenkneifen.
Die Rechnung hier ist aber einfach, sagt man nix wird das Spiel vermutlich mit -1 bis -3 Punkten verloren, mit Ansage wird es auch vermutlich 3 Nasse kosten. Aber es lockt der Gewinn des Spiels durch die Ansage und da sind 4 Gute möglich. Es gibt also zu den 2 riskierten Punkten 3 dazu. Da brauch der Plan nur ab und zu aufgehen, dann bleiben Pluspunkte über. Natürlich gehören dazu Partner denen die Gier nicht gleich das Hirn ausschaltet, Nichtabfrage als DoppelDulle auslegen ist da wohl kaum zu toppen.
Manchmal sind Analysen so leicht wie sie aussehen.
Dieses Blatt (Ausgangsspiel) hat einen Erwartungswert von unter 60 Punkten und rechtfertigt damit nie und nimmer eine Ansage, und schon gar keine Kontraansage. Auf Dauer eine Minusgeschäft. Eine Überschätzung durch den Partner birgt ein weiteres großes Risiko.
Zitat von solembumManchmal sind Analysen so leicht wie sie aussehen.
Du meinst doch sicher, daß Du sie Dir leicht machen kannst, keine Omma also in die Verliererrolle begeben. Du siehst ausschließlich den Erwartungswert und hakst daraufhin das Spiel ab, dabei gilt es weitere Kriterien zu beachten, am wichtigsten finde ich dabei den ersten Piklauf. Dann haben wir noch etwas Statistik, die aufspielende Partei gewinnt mit hoher Wahrscheinlichkeit und die Erhöhung der Laufwahrscheinlichkeit der noch nicht ausgespielten Asse.
Dem stehen natürlich auch Risiken entgegen, könnte von Re gestochen werden und Herz von da erfolgreich gespielt werden. Eine Situation die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zur Re- Ansage führt, bei gegebenem Kontra wird auf die Gegenansage aber meist verzichtet, dann hat die Ansage schonmal nix gekostet. Oder es wird dagen angesagt und die fällige K90 kommt nicht, dann wäre man 1 Punkt im Minus.
Zitat von solembum Dieses Blatt (Ausgangsspiel) hat einen Erwartungswert von unter 60 Punkten und rechtfertigt damit nie und nimmer eine Ansage,
Ich sehe einen Erwartungswert von 66 Augen nach dem ersten Stich, 22 in Pik, 29 in Kreuz und 15 in Herz, die Ansage hat aber den Sinn den Erwartungswert zu erhöhen. Das passiert hier schon durch den 4ten Stich, den 2ten Piklauf, der bringt 28 Augen wenn der Partner jetzt einen König entsorgt. 94 erwartete Augen nach 4 Stichen, wie sieht die Chance das Spiel zu gewinnen denn jetzt aus?
Zusätzlich habe ich meinen Partner durch den Fehlabwurf in Pik entlastet, habe seine Trumpflänge geschont damit er für die fehlenden 27 Augen sorgen kann, außerdem kann er vielleicht in das Rennen um den 2ten Kreuzlauf eingreifen.
Daß jetzt 6 Trümpfe von oben bei Re sitzen ist nicht wahrscheinlich, Doko als Partnerspiel bedeutet halt auch dem Partner noch die eine oder andere Stärke zuzutrauen.
Zitat von solembum und schon gar keine Kontraansage. Auf Dauer eine Minusgeschäft. Eine Überschätzung durch den Partner birgt ein weiteres großes Risiko. Gruß Jürgen
Ich schätze die Chance das Spiel zu gewinnen auf 65%, selbst 51% erfordern eine Ansage. Und die Chance ein Spiel von Minus- auf Pluspunkte umzudrehen sorgen auf Dauer für ein stattliches Plus, es gibt das 2 1/2 Fache des Einsatzes bei weitgehender Aufkommensneutralität der Verlustspiele.
Werden Absagen vom Partner getroffen beruhen die auf Fehleinschätzungen der Partner, man sagt nunmal nicht auf die vermeintlichen Stärken an sondern muss selbst seine 30 Augen zusätzlich in den Feldern erwirtschaften die vom Erstansager nicht schon als Stärke deklariert sind.
Ich bin da inzwischen im Vorteil, meine Ansagen werden inzwischen nichtmehr von vielen als Omma ausgelegt, der eine oder andere beachtet schon ob ich Stärke zeige oder z. B. nach erfolgloser Abfrage diese Stärke umkehre indem ich keine weiteren Fragen habe.
Was allgemein unter dem Deckmantel von Essener System und Konventionen stattfindet habe ich für inzwischen als eine Dokoetikette eingeordnet, mitsamt einem Nichtangriffspakt. Wer sich diese Zwangsjacke anzieht mag wohlgelitten sein, sie bietet Werkzeuge gute Blätter ordentlich abzuspulen, mag sogar den Schaden bei nicht so guten Karten begrenzen. Das ergibt auf Dauer ein Nullsummenspiel, ob es zu Pluspunkten reicht entscheidet die Mischmaschine.
Die Mehrzahl der Spiele findet aber zwischen Ommas und Grotten statt und da bieten sich noch viele Chancen wenn man die Beurteilung der eigenen Stärken nicht nur auf ein Kriterium begrenzt.
Ich schließe mich Jürgens Meinung an, wäre auch mir zu hoch gepokert. OK in Privater Runde, vermutlich auch am Dodgetisch kein Thema wenn so ein Ding in die Hose ginge, wird vielleicht auch noch am Listentisch toleriert, kommt auf die Mitspieler an aber niemals in der Liga (unsere Weiterentwicklungsbremse)
Gruß zuppelles
Um glücklich zu sein, muss man das Gute im Schlechten sehen und das Schlechte im Guten übersehen.