Hallo,

habe hier ein weiteres Spiel. Würde gerne wissen wie hier re über 150 hinauskommen kann, ob ich hier das Spiel falsch eingeschätzt habe.


http://www.online-doppelkopf.com/olmivie...paw8xqddLEvWMif

Vielleicht sollte man zunächst den Weg zum Re finden.
Zunächst ist das Dullenaufspiel zulässig, die Bedingungungen und Trumpflänge (6 - 8) werden erfüllt. Meine persönlichen Anforderungen an ein Dullenaufspiel werden aber nicht erfüllt. Eine Bedingung ist ein eigenes Re, wenn der Partner nicht antwortet. Das fällt mir hier schwer mit nur 25 Augen Erwartung für den 2ten Piklauf. Die Trümpfe reichen für die Ansage aus, sie sind aber unflexibel mit nur 2 kleinen Trümpfen, einen braucht man um den Partner anzuspielen, mit dem 2ten will man möglichst den 2ten Piklauf einfahren. Dann sitzt man auf den hohen Trümpfen und kann in Trumpf nichtmehr vom Spiel gehen. Eine weitere Bedingung ist die Dulle über zu haben, sie im weiteren Spiel nichtmehr zu benötigen. Gerade in Bezug zur vorher geschilderten Problematik stört es mich vom Gegner nur ihre wertlosesten Trümpfe in die Dulle zu bekommen.

Ich denke, nur sehr gute, aufeinander eingespielte, Spieler würden mit Dullenaufspiel das Re als Antwort finden. Mit der geschmierten wird die Partnerschaft angezeigt (sofern bekannt is, daß dieser Spieler nicht als Kontra blufft um den Anschub zu erhalten), über nichts ansagen wird die 2te Dulle verneint. Jetzt wäre der schwarze Anschub das normale Nachspiel wenn keine Asse beim Aufspieler sitzen, mit und bliebe Spieler 2 jetzt entgegen der offiziellen Konvention still und sagt mit dem erfolgreichen Anschub an. Spieler 2 hat aber nur 1 schwarzes As, dafür ist er aber in Herz frei. Würde er nach dem ersten Stich ansagen signalisiert er dem Aufspieler vom normalen schwarzen Anschub abzuweichen, da die Dulle verneint wurde bliebe jetzt der Herzanschub. So käme Spieler 2 mit Herz stechen ans Spiel und kann sein fahren, das Re wäre safe und wahrscheinlich gelingt so der Gewinn mit über 150 Augen.

Wie gesagt, diese Spielweise kollidiert mit der Dullenkonvention aus dem Essener System. Die sieht sofortige Anwort vor, wenn man als Partner die 2te Dulle hält und die verzögerte Antwort innerhalb des ersten Stichs, wenn man an 2 sitzt und in beiden schwarzen Farben angeschoben werden kann. Nur ist von dem möglichen geschmierten Trumpfvollen an 2 nicht die Rede, es wurde einfach nicht bedacht, welches Signal davon ausgeht.

Ich selbst vermeide als Partner den Karovollen, wenn ich in beiden schwarzen Farben angespielt werden kann, dadurch bedeutet mein Re vorm 2ten Stich, daß ich schwarz eingeschoben werden kann und vermeide Missverständnisse. Für den Karovollen findet sich beim sich trumpfstark bekennenden Partner immer ein Platz.

Als Aufspieler würde ich die Dulle stecken lassen, mein Plan wäre dass Spiel über Fehl aufzuziehen, da mir die kleinen Trümpfe zum Partner fehlen, das wäre zunächst Kreuz ohne Spruch. Das käme ja richtig an und normal würde Spieler 2 Pik weiterschieben, vermutlich ohne Ansage. Wenn der bei mir ankommt ohne irgendeine Ansage finde ich das Re mit der noch kompletten Trumpfmacht auf der Hand. Mir bleibt nur zu hoffen, daß mein Partner jetzt nicht die k90 nachschiebt, obwohl die wohl knapp erfüllt wird. Ich hasse es, wenn sich Partner keine Erstansage rausquälen können und auf meine letztmögliche Ansage hin absagen. Die Anforderung an erspielten eigenen Augen ist erheblich höher als die einer Erstansage.

Das war jetzt ein etwas abschweifender Ausflug, soll aber verdeutlichen wie hoch die Anforderung ans eigene Spielvermögen ist um so ein Spiel tatsächlich zu beherrschen und es über 150 Augen abzuschließen.

Sehr gut gefällt mir übrigens der 2te Stich, Spieler 3 legt sein As nicht um den Stich zum Partner durchzulassen, in dessen Kreuzas er dann schmieren kann.

Als Spielfehler von Re ist mir das tote von Spieler 2 aufgefallen. Spieler 1 hat Pik angeschoben, also gehört die Farbe zurückgespielt wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt. In Kreuz sind alle frei, das gibt dem Gegner immer einen Abwurf und erzwingt nur einen Trumpf.

Grüße

Micha

Hallo Micha,,

dein Beitrag ist wie immer sehr kompakt aber gut. Ich muss mich hier richtig reinlesen. Kannst du die anderen Stiche so nachspielen, dass das klar ist wie die k 90 erreicht wird?

das heißt also, dass es verständlich ist, dass ich nicht gleich re sage. Aber ist das so typisch, dass Kontra im Spiel blufft und eine Karo 10 reinwirft, um sich als Partner darzustellen, habe das noch nicht am Ligatisch erlebt. Ich glaube, dir hat der 3. Stich mit dem Herzlauf gefallen oder sehe ich das falsch? Das mit dem toten Ass Kreuz habe ich nicht entdeckt, welcher Stich ist das?

Maggie

Hallo Maggie

hier habe ich mir die Mühe nicht gemacht, habe nur grob abgeschätzt. Habe dem optimalen Verlauf halt zusätzliche Augen zugewiesen

Ansonsten is schon möglich ein Spiel im Kopf in unterschiedlichen Verläufen nachzuspielen und so auszuzählen. Für die ersten Übungen empfehle ich Pappbilder, also das Spiel mit realen Karten vor sich auf dem Tisch austeilen und Karte für Karte so legen wie man sich den Verlauf vorstellt.

Als Kontra in ein Dullenaufspiel schmieren ist gängige Praxis, dafür gibt es mehrere gute Gründe, nur einer davon is das Aufspiel zu erschleichen. Der wichtigste Grund ist die Wirkung des Dullenaufspiels zu stören, als Kontra habe ich ja kein Interesse, daß sich Re über die Fortsetzung abstimmen kann. Schließlich sieht auch der richtige Re- Partner die Aktion und muss nun den Aufspieler über den Bluff aufklären, mit der Re- Ansage. Und schon sind Missverständnisse beim Gegner vorprogrammiert. Der Aufspieler kann jetzt schlecht ein Warn- Re von der Anzeige der 2ten Dulle unterscheiden.

Der Bluff funktioniert aber bei zunehmender Spielstärke immer weniger, da der Partner mit Dulle schon antwortet bevor die Kontra- 10 überhaupt gelegt werden kann. Somit ist ein Re nach legen der 10 offensichtlich die Warnung, den Spieler an 2 nicht anzuschieben und die 2te Dulle bereits verneint.

Wirklich präzise Dullenaufspiele und Antworten sind bei OD selten, insofern ist der Bluff ein legitimes und wirksames Mittel das Spiel der Re- Leute zu stören.

Zu bedenken is, daß man natürlich als Kontra auch seinen Partner verwirrt, so kommt es schonmal zu Stichen, womöglich sogar mit 2 Füxen. . Kontra an 2 blufft mit , Kontra an 3 will den vermeintlichen Anschub an den Re- Partner verhindern und blufft ebenfalls mit und hinten freut sich der wirkliche Re- Partner den Doko mit vollmachen zu können.

Wie gesagt der Partner wird mit desinformiert, bekommt man tatsächlich den Anschub gilt es den Partner aufzuklären, wurde keine Ansage getroffen muss man über ein eigenes Kontra entscheiden, was jetzt ja auf nem guten Weg ist oder belässt es bei einer Abfrage, wenn die eigenen Karten wirklich zu schlimm sind.

Sehr schön sind auch die Situationen mit Re vom Aufspieler und Anschub zum Bluffer. Der fängt dann noch an auf jedes nachgespielte As ne Absage rauszuhauen, womöglich in der eigenen freien Farbe abzuwerfen, was man dann zuguterletzt mit einem herzhaften KONTRA quittiert. ...man soll halt nicht alleine an- und absagen und sich Gedanken machen warum der vermeintliche Partner still bleibt, während er eine Stärke nach der anderen hervorzaubert.

Im 6sten Stich kommt als dritter Kreuzlauf

Grüße

Micha

also kann man aus Doppelkopf ein reines Bluffspiel machen. Ich kenne nur das Würfelspiel Bluff. Da wird auch geblufft ohne Ende, ist witzig in der Runde. Aber bei Doppelkopf zu bluffen ist doch eher skeptisch zu sehen. Ist doch ein Partnerspiel. Man blufft doch nicht den Parter an. Dann wirds schräg.

Maggie