Ich ertappe mich auch öfter dabei, dass ich dem Automaten suggeriere, welche Karte ich als nächstes sehen möchte 'komm, spiel mir das auf, damit ich stechen und ansagen kann' oder bei einer Gegenansage gegen mein Brett 'na los, dann lass mal sehen, ob Du mehr hast als heiße Luft' oder bei Hochzeit, wenn ich an 4 sitze mit Dulle 'und nu schön Dulle aufspielen und Tr nach, wenn ich bitten darf' usw.
Man kann sich da schon ungehemmter ausleben und Karten verrraten
...wenn sich einer traut gg (über 1,90 und [leicht] über 100 KG) gg
Achtest Du bitte auf dem Walk of Fame darauf wo D u hintrittst?
Für mich ist die typische Beschwörungsszene "bitte jetzt nicht die Alte" wenn Partner auf 3 sitzt und mich eigentlich als Re erkennen musste. Hilft meist nix, ich krieg an 4 doch die vom Partner vorgesetzt. Oft wird dann noch der Fux auf mich zugejagt bei noch ausstehenden Dullen.
Ich kann mir gut vorstellen, daß erfahrene Lifespieler auch online im Vorteil sind. Gelassenheit ist da sicher Pflicht und die macht online eine gewisse Souveränität aus.
Grüße
Micha
----------------------------------------------------- Re vor Aufspiel bedeutet nur DoppelDulle wenn anschließend Trumpfvoller oder eine schwarze Dame folgt. Re mit zögern ist die große Abfrage auf 2te Dulle, Re mit FehlAs heißt nur Finger von meinem As, Partner
Online kann ich einfach jeder Zeit spielen. Life muss ich erst meine Mädel zusammentrommeln und da wird auch nur Kneipendoko gespielt. Ich hätte gar keine Gelegenheit mal die Konventionen kennen zu lernen. Aber es verdirbt mich auch ein wenig fürs reale Spiel...Kneipendoko macht plötzlich nicht mehr soviel Spaß.
Und ich muss keine Karten halten echt es kommt mir inzwischen komisch vor, real so unsortierte Blätter zu bekommen...selber aufpassen, dass man keine hinter einer anderen Karte versteckt...
In Antwort auf:Aber es verdirbt mich auch ein wenig fürs reale Spiel...Kneipendoko macht plötzlich nicht mehr soviel Spaß.
Das ist leider wahr. Habe früher leidenschaftlich gerne Kneipendoko mit allen möglichen Extra-Varianten gespielt - heute macht mir das viel weniger Spaß. Meine liebsten Mitspieler waren und sind bis heute mein Mann und meine Söhne (denen haben wir schon im Kindergartenalter Doko beigebracht), aber leider weigert sich meine liebe Familie bis heute hartnäckig, nach DDV-Regeln zu spielen. Ob es mir je gelingt, sie dazu zur überreden? Ich weiß nicht.
Ich vergleiche online-doko nicht mit der allgemein als "Kneipendoko" bezeichneten Variante, sondern mit dem Verbandsdoko.
Beide "Systeme" bieten meines Erachtens nach Vor- und Nachteile an.
Das große Plus von online-doko ist die zeitliche Ungebundenheit, mindestens auf der Ligakonsolo (bei der Listenkonsolo - insbesondere Turniere - sieht es freilich schon wieder etwas anders aus). Dazu kommt die uneingeschränkte Möglichkeit des persönlichen Taktierens. Soll heißen, läuft die Karte nicht, hör ich auf. Möchte ich mein Glück herausfordern, kann ich 100 Spiele am Stück machen. Das alles funktioniert real nicht.
Aber: Kein noch so angenehmes online-Spiel mit den nettesten Spielern beim Chatten ersetzen persönliche Gespräche und die daraus resultierenden sozialen Kontakte in der realen Welt. Außerdem bringt die Mimik im realen Spiel noch eine zusätzliche Würze ins Spiel im Vergleich zur Anonymität im Netz. Klar: es werden ab und an mal online-Treffen organisiert, aber das ist doch eher die Seltenheit im Vergleich zum realen Doko, wo ich - wenn ich die Zeit dafür habe - nahezu jedes Wochenende eine Doko-Veranstaltung besuchen kann.
Die Spielqualität bewerte ich in beiden Welten insgesamt gesehen für ungefähr gleich, was für online spricht, da die Mehrzahl der Spieler doch eher Freizeitspieler sind. Die Kluft zwischen den spielstarken und eher schwächeren Spielern ist in beiden Welten immens hoch. online-doko versucht dieses ja durch das Ligensystem ein wenig aufzufangen. Das klappt in der realen Welt (Ausnahme Bundesliga), wo die Tische normalerweise frei ausgelost werden, freilich nicht. Das wiederum kann man positiv und negativ bewerten. Einige tun sich mit den Leistungsunterschieden schwer, für andere (zum Beispiel mir) liegt da sogar ein zusätzlicher Reiz.
Die Risikobereitschaft in Sachen An- und Absagen ist online bedeutend höher. Geht ein Spiel in die Hose, gibt es ein bisschen Geblöke im Chat und weiter gehts. Notfalls kann ja auch den Tisch wechseln. In der realen Welt muss man mit den Leuten eine gewisse Zeit lang zurecht kommen. Verscherzt man sich mit seinen Partnern, hat man es für den Rest der Runde schwer und kann nicht flüchten wie man es online könnte. Zumal man sich real Gesichter merkt, was einprägender ist als die Nicknamen online, trotz Ignorierliste.
Die Spieltechniken, die Konventionen, die in der realen Welt beispielsweise im Essener System verarbeitet wurden, sind online porgrammiertechnisch gut verarbeitet worden und werden von den Spielern weitgehend angenommen. Bei online kann man sich durch ein rotes oder gelbes K Konventionsabneigung oder -unsicherheit bescheinigen lassen. Das funktioniert real wiederum nicht. Da muss man erst herausfinden, was die Leute so spielen und was nicht. Das wiederum kann man als nachteilig oder als zusätzlichen Reiz bewerten.
Ich persönlich möchte beide Varianten (real und online) nicht missen. Müsste ich mich - weil eine Schicksalsgöttin zu mir spräche - für eine Sache entscheiden, würde ich aber doch die reale Variante weiter machen. Als Vielspieler kenne ich dadurch viele nette Leute in der ganzen Republik, auf deren Wiedersehen ich mich stets freue, wenn es zu einem Turnier geht. Es sind dadurch etliche Freundschaften entstanden, was meiner persönlichen Meinung nach online durch nichts kompensierbar ist.
Noch ein kurzer Nachtrag zum Thema Riskobreitschaft.
Micha hat mich ja schon das ein oder andere mal als "feige Sau" oder so ähnlich bezeichnet. Da ich auch real nicht unbedingt zu den Spielern gehöre, die an die grenzwertigen An- und Absagen gehen, wird die Kluft zu den reinen online-Zockern diesbezüglich natürlich noch größer.
Dennoch stelle ich mein Spiel, welches ich real pflege, online nicht um. Das würde nämlich zu neuen Problemen führen, was man beispielsweise gut an meinem Schwager beobachten kann. Taucht Uwe mal wieder bei einem realen Turnier auf, fliegt er anfangs doch des öfteren mal auf die Nase, da er sein online-Gezocke real an den Mann bringen will, was oftmals nicht klappt. Das möchte ich gern vermeiden.
Letztendlich fahre ich online auch mit der "Defensivtaktik" auf Dauer ganz gut.
Dankeschön für Deinen Beitrag Dirk , ich habe sicher später noch 1 oder 2 Fragen dazu. Ist für mich ein spannendes Thema.
Grüße
Micha
----------------------------------------------------- Re vor Aufspiel bedeutet nur DoppelDulle wenn anschließend Trumpfvoller oder eine schwarze Dame folgt. Re mit zögern ist die große Abfrage auf 2te Dulle, Re mit FehlAs heißt nur Finger von meinem As, Partner
Ok, Fragen sind es weniger geworden aber zum nachdenken war schon was dabei.
Etwas erschreckt hat mich, daß Du auch die Spielstärke bei Deinen Livespielen nicht höher als auf der Plattform einschätzt. Das spricht gegen meine Einstellung zum Spiel und auch meine Hoffnung auf einen Spielerkreis zu treffen in dem meine Spielweise Vorteile bringt.
Tja, als erfolgsorientiert kann ich meine Spielweise so nichtmehr halten, bleibt nur der Spaß an vereinzelten Coups und weniger Beachtung der Tabelle.
Grüße
Micha
----------------------------------------------------- Re vor Aufspiel bedeutet nur DoppelDulle wenn anschließend Trumpfvoller oder eine schwarze Dame folgt. Re mit zögern ist die große Abfrage auf 2te Dulle, Re mit FehlAs heißt nur Finger von meinem As, Partner
Die allererste Frage die sich jeder mal stellen und ehrlich beantworten sollte ist:
Warum spiele ich (egal was)?
Die 2. die daraus Schlußfolgert:
Was will ich damit erreichen ?
Aus der Beantwortung dieser Fragen für sich selbst,sollte Mann/Frau sich einen Spielerkreis suchen in welchem Er/Sie diese Ziele verwirklichen kann. Geht dies nicht ist es m.M nach besser aufzuhören.
MFDG Ronald
Antwort auf Abfragen bekommen NUR mit bekannten Spieler am Tisch (ab Heute 18.08.08)
Zitat von Ronald Die allererste Frage die sich jeder mal stellen und ehrlich beantworten sollte ist: Warum spiele ich (egal was)? Die 2. die daraus Schlußfolgert: Was will ich damit erreichen ? Aus der Beantwortung dieser Fragen für sich selbst,sollte Mann/Frau sich einen Spielerkreis suchen in welchem Er/Sie diese Ziele verwirklichen kann. Geht dies nicht ist es m.M nach besser aufzuhören.
Ok, soweit war ich Ende des letzten Jahres. Keiner verstand mein Spiel, unter den Usern fand ich niemanden mit meiner Denke. Stattdessen stieß ich auf tiefen Hass untereinander, Zerstörungswut, übele Bedrohungen, Verachtung und lächerlich machen. Damit wollte ich wirklich nixmehr zu tun haben.
Nun gut, ohne Doko fehlte mir etwas und nach einiger Zeit in der ich unzufrieden mit mir selbst wieder spielte ging ich den Weg über dieses Forum.
Scheint doch ein guter Weg zu sein, oder? Jetzt sehe ich hier Leute die nicht so sein wollen wie ich es oben beschrieben habe, ein großer Teil hat sich davon auch ausdrücklich distanziert. Dazu können wir uns über Spielweisen unterhalten und ich freu mich schon auf gemeinsame Runden in denen ich verstanden werde.
Ronald, für mich ist die Konsequenz mir ein passendes Umfeld aufzubauen wenn ich es nirgendwo finden kann. Und ich finde es klasse, daß ihr dabei so tatkräftig helft.
Sind wir beide uns da nicht ähnlich? Nur haben wir unterschiedliche Auffassungen zum Spiel. Auch meine Spielweise verstand keiner oder wollte diese nicht verstehen. Vieleicht kommt mal der Zeitpunkt wo auch meine Spielweise verstanden wird.Ich meine dabei nicht diesen Extremfall Denn eines ist sicher irgendwann ist da mal wieder ein erpel egal auf welche Plattform dies dann sein wird.
MFDG Ronald
Antwort auf Abfragen bekommen NUR mit bekannten Spieler am Tisch (ab Heute 18.08.08)
Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden
Offline
auf, damit ich stechen und ansagen kann' oder bei einer Gegenansage gegen mein Brett 'na los, dann lass mal sehen, ob Du mehr hast als heiße Luft' oder bei Hochzeit, wenn ich an 4 sitze mit Dulle 'und nu schön Dulle aufspielen und Tr nach, wenn ich bitten darf' usw. 
vom Partner vorgesetzt. 
Oft wird dann noch der Fux auf mich zugejagt bei noch ausstehenden Dullen.
Micha
