Bei Michas Ansatz ist die Parteizugehörigkeit und Stärke mit der zweiten Karte geklärt: keine Ansage und kein Zögern = Müll nur Zögern: Müll bis durchschnittliche Karte Ansage: knapp überdurchschnittliche Karte bis Monster
Dies ist besonders kritisch als Kontramann. Die Partei ist regelmäßig merklich unterlegen. Wenn nun offengelegt wird, daß der Abgefragte weder über Dulle, noch über die angefragten Kontrollen verfügt, und keine Ansage getroffen wird, kann die Re-Partei blind Re sagen. Damit werden Informationen übermittelt, die man besser nicht jedem zugänglich machen sollte. Die Variante schwächt also die Kontrapartei nur noch weiter.
Grundsätzlich möchte ich mit Dir D'accord gehen aber: Wenn ich an 1. als Kontra sitze und zwei lauffähige schwarze Asse habe aber noch kein eigenständiges Kontra. Ist es da nicht fahrlässig seinem potenziellen Partner nicht mitzuteilen: Höre, diese 50 Punkte sind schon bei der Kontra-Partei sicher? Du brauchst gar keine 85 Punkte mehr für eine Ansage, 70 reichen?
Vielleicht bin ich ja naiv. Ich gehe davon aus, dass ein einigermaßen guter Spieler in rund 20% der Spiele eine Ansage trifft. Also wird nur 1 Spiel von 5en nicht angesagt. Von daher habe ich bisher die 2 Punkte Ansage mehr oder weniger vernachlässigt, weil ja meistens eh eine Ansage kommt.
Micha, woran Dein Ansatz m.E. manchmal krankt ist folgendes: Du gehst stets davon aus, dass Dein möglicher Partner einen Plan haben könnte und den willst Du nicht durchkreuzen. Das ist ja sehr ehrenhaft und meist auch sinnvoll, aber was passiert, wenn Dein Partner KEINEN Plan hat? Entweder weil er einfach kein so guter Spieler ist oder weil sein Blatt sich jedem Plan widersetzt. Ich hatte heute z.B. ungefähr so ein Aufspielblatt: Mit dem hatte ich, offen gestanden, gar keinen Plan. Ich war in dem Falle einfach nur heilfroh, dass mein Partner das aufgespielte gestochen hat und seine schwarzen Asse spielen konnte. Oder agierst Du anders, wenn gleich zu Spielbeginn ausgerechnet ausgespielt wird und sagst Dir: OK, mein Partner hat keinen Plan...?
Liebe Grüße Eva, die jetzt einen Anspruch auf OMA-Blätter hat.
Bei dem Blatt sehe ich für mich auch keine Chance überhaupt positiv ins Spiel eingreifen zu können, ich spiele da auch das und zeige mein totales Desinteresse an diesem Spiel.
Wird mir ein vorgelegt steche ich das natürlich auch wenn ich dadurch schwarze Asse fahren kann, egal ob die Partnerschaft bekannt ist oder nicht. Als Re werde ich da aber immer eine Ansage finden wenn die Alte nicht gerade Single ist. Da wird es dann wichtig auf mein weiteres Verhalten zu achten, ich teile die Qualität meiner Ansage mit.
Ein abfragen würde ich nur mit einem Singleabwurf, als Re werfe ich ab wenn ich keine Asse als Nachspiel habe.
Allgemein zerstört man kein Spiel wenn man ein absticht, schließlich zeigt diese Karte ja an, daß der Aufspieler keine Ambitionen hat die von diesem Stich abhängig sind. Das sieht bei einem schwarzen As ganz anders aus, der Aufspieler plant ja vielleicht eine Ansage nach diesem erfolgreichen Stich.
Mit Plan oder nicht Plan ist das so ne Sache, gibt es eine Chance eröffne ich so, daß ich mein Blatt stärke und gucke was passiert. Oft is das ein Trumpfvoller, auf OD fällt dann oft schon die Alte an 2 und mein Gegenspieler ist sofort geköpft. Als Re schiebe ich inzwischen die lange Farbe, ich bin da sehr zufrieden mit den Ergebnissen.
Ansonsten is es ein Missverständnis, wenn Du annimmst, daß ich jedes Spiel auf Sieg spiele.
Danke für Deine Antwort. So ähnlich sehe ich das mit dem aufgespielten auch, deshalb ja auch meine Nachfrage. Spielt jemand aus, dann gehe ich in der Regel auch davon aus, dass derjenige nix Gescheites auf der Hand hat und dass da keinerlei Interesse besteht, weiterhin Aufspiel zu haben.
Liebe Grüße Eva, die jetzt einen Anspruch auf OMA-Blätter hat.
Zitat: Anderes Beispiel, eigenes Aufspiel, kein As. und das als Kontra. Üblich ist jetzt ein Fehlanschub, meinetwegen auch ein Single. Der trifft zu 2/3 auf ein As von Re, der Rest ist vorprogrammiert, die Klatsche unvermeidlich. Warum soll ich mir diese zwangsläufigen Nassen selbst initieren? Seh ich garnicht ein, ein Trumpfvoller aufgespielt bringt möglicherweise dasselbe katastrophale Ergebnis, bietet aber auch Chancen. Wird Re in Fehl angeschoben wird das Spiel mit der Gewissheit über ebendiesen Fehlstich voll entfaltet, wars ne Dulle bleiben auch für den Gegner genügend Unbekannte um das Spiel sicher nach hause zu bringen. Trifft man auf ne Omma is es eh egal. Das einzig tragische ist die 1/3 Chance den Partner in Fehl treffen zu können.
Bei diesem Spiel habe ich mir auch die Frage gestellt, ob das so richtig war, dass ich Fehl angeschoben habe. Wäre Trumpf besser gewesen?
Ob es besser is lässt sich natürlich nicht aus einem Spiel ableiten is aber ein gutes Beispiel für meinen Vortrag. Das Spiel läuft zwangsläufig zu Re. Mit Karo10 wird man Re an 3 zu einem hohen Trumpf verleiten, wenn er nicht gar groß nach hinten abfragt. Zusammen mit weglassen der Spielfehler sollte das Spiel schon eng werden, die K90 sowieso unhaltbar.
Nur ist sowas Teil eines Spielkonzeptes, da greifen einzelne Komponenten nicht und man muss immer gleich verfahren um in der Mehrzahl besser dazustehen als mit dem konventionellen Spiel.
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Micha