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Dieses Thema hat 8 Antworten
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 Tips + Tricks
Micha Offline




Beiträge: 3.249

04.01.2009 15:36
Lange Farbe als Re.... Antworten


...anschieben, wenn man kein geeignetes Aufspiel hat.

Damit habe ich in den letzten Monaten experimentiert.

Üblich ist ja eher nen Single anzuschieben um den Rücklauf einzukassieren, dies entspricht aber in Wirklichkeit nicht den eigenen Interessen. Ich will ja den Partner anspielen, so steh ich wieder am Anfang.

Spiel ich die lange Farbe landet der Rücklauf von Kontra mit guter Wahrscheinlichkeit beim Re- Partner. Hat der Angeschobene schwarze Asse in beiden Farben ist nix schlimmes passiert und den Partner im ersten Lauf zu erwischen ist auch unabhängig von der Farbe.

Also, mit kurzer Farbe zieh ich das Spiel wieder zu mir zurück und mit der langen Farbe ist mein Partner früestmöglich am Zug

Grüße

Micha


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Ich liebe es wenn ein Plan funktioniert

Luschenqueen ( gelöscht )
Beiträge:

06.01.2009 13:59
#2 RE: Lange Farbe als Re.... Antworten

Micha, was ich nicht verstehe:
Du bist doch eigentlich jemand, der gerne transparent spielt, gerne so früh wie möglich alles wissen möchte. Diese neuerdings von Dir praktizierte Spielweise steht Deiner Spielauffassung aber m.E. konträr entgegen.
Was erfährst Du denn, wenn Du eine lange Farbe vorspielst? Woran willst Du erkennen oder erahnen, wer RE oder KONTRA ist?
Die gelegte Zehn ist ja normalerweise im ersten Stich zumindest ein schwaches KONTRA-Signal. Wenn Du aber jetzt z.B. einen zu viert sitzenden Kreuz-König vorspielst, dann verrät Dir die gelegte Kreuz-Zehn eines Mitspielers doch gar nichts, denn mit großer Wahrscheinlichkeit hat mindestens ein Mitspieler in der Farbe eine Singlekarte, die er legen muss, ob er will oder nicht. Die Zehn kann also demnach sowohl vom Partner als auch vom Gegner kommen.
Du bist also hinterher genau so schlau wie vorher.

Grübel

Lieben Gruß von der Eva, die jetzt zum Spätdienst muss.

Micha Offline




Beiträge: 3.249

06.01.2009 18:03
#3 RE: Lange Farbe als Re.... Antworten

Hallo Eva,

ich probier die Antwort mal der Reihe nach.

Zitat von Luschenqueen
Micha, was ich nicht verstehe:
Du bist doch eigentlich jemand, der gerne transparent spielt, gerne so früh wie möglich alles wissen möchte. Diese neuerdings von Dir praktizierte Spielweise steht Deiner Spielauffassung aber m.E. konträr entgegen.



Ich sehe da im Moment keinen Zusammenhang, allerdings spiele ich auch durchaus mal mit der "mal gucken was passiert- Motivation" auf wenn ich mir über die Chancen im Spiel nicht im klaren bin.


Zitat von Luschenqueen

Was erfährst Du denn, wenn Du eine lange Farbe vorspielst? Woran willst Du erkennen oder erahnen, wer RE oder KONTRA ist?
Die gelegte Zehn ist ja normalerweise im ersten Stich zumindest ein schwaches KONTRA-Signal. Wenn Du aber jetzt z.B. einen zu viert sitzenden Kreuz-König vorspielst, dann verrät Dir die gelegte Kreuz-Zehn eines Mitspielers doch gar nichts, denn mit großer Wahrscheinlichkeit hat mindestens ein Mitspieler in der Farbe eine Singlekarte, die er legen muss, ob er will oder nicht. Die Zehn kann also demnach sowohl vom Partner als auch vom Gegner kommen.



Lange Farbe ist nicht unbedingt 4er Länge, das können auch 2 oder 3 sein. Tendenzen im ersten bedienen sind schwierig, die Regel zum unklaren As- Aufspiel gelten ja eher umgekehrt, hier schmiert also bevorzugt Re, während Kontra ja eigentlich den Aufspieler als Partner sieht und so das As zwangsläufig Re zurechnet Hier gilt für Kontra nur immernoch die Chance des ersten Laufes, da im 2ten eh mit großer Wahrscheinlichkeit an Re abgeliefert wird. Bei einer 4er Länge haben die gefallenen Karten keine Relevanz zur Parteienidentifikation.

Interessant wird das Nachspiel, kommt das nächste schwarze As ohne Spruch ist das schonmal ein Indiz für Kontra, so angeschoben als Re zum Zug zu kommen sollte immer eine Ansage wert sein, zumal mit nem schlappen vermeintlichen Kontramann vor sich. Ist kein NachspielAs vorhanden spielt Kontra gern die Farbe zurück während Re die 2te schwarze Farbe weiterschiebt. Bei dem Rückspiel kommt die Stärke meiner Variante zum Zug, dieser Stich hat eine große Chance beim Partner zu landen und da ich nicht blank bin nicht bei mir. Ziel ist schließlich selbst das Anspiel an den Partner abzugeben und nicht es zurückzuerhalten. Ich möchte nicht vor dem nächsten Anspielproblem stehen.

Die Dramaturgie ist im Spiel für Kontra und Re gegensätzlich, Kontra versucht die Anfangsphase zu nutzen, blank anspielen und Rückspiel einsacken, während Re das Spiel mit zunehmender Dauer dominiert. Darauf richte ich mein Blatt mit dieser Spielweise aus.

Im Skat stellt sich das blank anspielen zunehmend als Fehler heraus, da verleitet auch der schnelle Erfolg des Rückspielstechens immerwieder zu der dieser Spielweise und geben dem Solisten die Möglichkeit sein Blatt aufzuwerten.

Es sind also mehrere Motive die mich über meine Variante nachdenken lassen.


Zitat von Luschenqueen

Du bist also hinterher genau so schlau wie vorher.
Grübel



Ich weiß manchmal nicht warum ich mir so nen Kopf um Doko mache, ich bin mir aber sicher, daß bisher noch niemand den Stein der Weisen hier hat, es lässt sich bestimmt noch einiges entwickeln.

Grüße

Micha

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Rolf Block Offline



Beiträge: 193

06.01.2009 20:42
#4 RE: Lange Farbe als Re.... Antworten

Hallo Micha,
das ist mal ein Ansatz, der mir sehr gut gefällt. Innerhalb der Regeln eine Taktik zu überlegen, ausprobieren, weiterentwickeln. Genau das hatte ich damals mit meiner Initiative zum high sophisticated Doko vor. Hab aber keinen fruchtbaren Boden gefunden.
Deine Idee werd ich baldmöglichst ausprobieren.
Wenn ich abwäge, welche Nachteile evtl. drohen, finde ich keine Wesentlichen.
Allerdings, wenn ich 9 oder 10 Trumpf hab, würd ich wohl Trumpf anspielen.
Je nachdem wie es läuft, kommt dann eine höhere Ansage raus, oder nur ein RE.

tolle Idee

Wann spielen wir mal ne Liste?

Rolf

Micha Offline




Beiträge: 3.249

06.01.2009 21:21
#5 RE: Lange Farbe als Re.... Antworten


Hallo Rolf

ich glaube schon, daß dieses Forum ein guter Boden ist um Ideen zu formulieren und zu entwickeln. Das es etwas Zeit braucht liegt ein bisschen in unserer Natur und unserer gesellschaftlichen Prägung. Konservativ auf bewärtem bauen und auf Garantien setzen sind uns allen in Fleisch und Blut übergegangen. Da ist es halt nicht einfach wieder neue Wege zu beschreiten. Einige geäußerte Gedanken weichen aber schon von der Norm ab und die Neugier auf neue Wege wird immer mehr Gewicht bekommen. Ich finde das jedenfalls ungeheuer spannend und freu mich darauf. Danke für Deine Unterstützung.

Wann ich malwieder Zeit für ne Liste finde weiß ich noch nicht, Doko soll nicht mein Hauptlebensinhalt werden, zurzeit hab ich auch so genug um die Ohren ...und ich weiß eigentlich garkeinen Nick unter dem Du spielst. Vielleicht lass ich aber auch irgendwann die Ligaspiele aus und werf mich auf Liste, mal schaun.

Grüße

Micha

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Ich liebe es wenn ein Plan funktioniert

Micha Offline




Beiträge: 3.249

06.01.2009 21:36
#6 RE: Lange Farbe als Re.... Antworten

Zitat von Micha
Konservativ auf bewärtem bauen und auf Garantien setzen sind uns allen in Fleisch und Blut übergegangen.


Nur um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. Der Satz ist nicht negativ gemeint, das Forum lebt von seinen unterschiedlichen Auffassungen.

Grüße

Micha

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Rolf Block Offline



Beiträge: 193

07.01.2009 14:06
#7 RE: Lange Farbe als Re.... Antworten

Hallo Micha,
ein interessanter Gedanke ist auch, wie man sich das strenge Spiel nach Konventionen der anderen zunutze machen kann. Durch ES und strenge Konventionen reduziert sich ja das Doko mehr oder weniger auf "wenn => dann" Vorgänge. Man braucht eigentlich nicht selbstständig zu denken, sondern nur Schemata abzuarbeiten. Ok man braucht ein Kurzzeitgedächtnis um die Karten nachzuhalten und alle "wenn => dann" Befehle gut durchtrainiert und abrufbereit.
So funktioniert im Prinzip das sehr gute stand alone Programm vom Jan Spiess.

Mir gefällt diese Spielart nicht, weil sie keine echten Kracher ermöglicht.
Daher die Überlegung: wie kann ich die Konventionen, nach denen die anderen schematisch spielen für mich nutzen.
Ein (schlechtes) Beispiel wäre das Dullenvorspiel als Kontramann. Ist taktisch unklug, da es mich schwächt, aber gibt vielleicht nen Fuchs.
Ein anderes Beispiel ist mal als Remann ne 10 zu schmieren. So als Nebelkerze.

Für solche Neuerungen hab ich immer ein offenes Ohr.

Viele Grüße

Rolf

olmafra Offline



Beiträge: 2.469

07.01.2009 14:15
#8 RE: Lange Farbe als Re.... Antworten

Zitat von Rolf Block

Ein anderes Beispiel ist mal als Remann ne 10 zu schmieren.


Gilt da nicht: Sorgen gehören auf den Tisch Denn wie sonst soll Dir Dein Partner Deine Sorgen nehmen können?

I do my very best....

Micha Offline




Beiträge: 3.249

07.01.2009 14:30
#9 RE: Lange Farbe als Re.... Antworten


Das ist nicht mein Ansatz, ich will nicht austricksen. Es sind mittlerweile 3 Aufschläge die so auf meinem Mist noch wachsen. Ich spiele unter einigen Bedingungen als Kontra den Fux um den Partner zu erreichen, ich behalte HerzAs auf der Hand und schiebe stattdessen und ich probiere die lang Variante als Re. Jede dieser Spielweisen soll mein Blatt im folgenden Spiel stärken und nicht der Gegenpartei irgendwelche Werte abluxen.

Als Re in unklares As schmieren macht Dich unzuverlässig und Du spielst gegen die Wahrscheinlichkeiten. Das stärkt Dich nicht.

Grüße

Micha

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